Branchenstrukturanalyse nach Porter: Verstehen Sie die Kräfte Ihres Marktes
Warum scheitern viele Gründungen?
In meinen 30 Jahren als Unternehmensberater habe ich immer wieder dasselbe Muster beobachtet: Gründer haben eine großartige Idee, brennen für ihr Vorhaben – und übersehen dabei die Kräfte, die in ihrem Markt wirken. Sie unterschätzen den Wettbewerb, die Macht ihrer Kunden oder die Bedrohung durch neue Technologien.
Genau hier setzt die Branchenstrukturanalyse nach Porter an. Dieses bewährte Framework hilft Ihnen, die fünf zentralen Wettbewerbskräfte in Ihrer Branche systematisch zu analysieren – ein unverzichtbarer Bestandteil jedes professionellen Businessplans.
Was ist die Branchenstrukturanalyse nach Porter?
Das Five Forces Model wurde in den 1980er Jahren von Michael E. Porter, Professor an der Harvard Business School, entwickelt. Es analysiert fünf Wettbewerbskräfte, die bestimmen, wie attraktiv eine Branche ist und welche Gewinnmargen Sie realistisch erwarten können.
Die zentrale Frage: Wie stark sind die Kräfte, die auf Ihr Unternehmen einwirken? Je stärker diese Kräfte, desto schwieriger wird es, profitabel zu arbeiten. Je schwächer sie sind, desto größer Ihr Spielraum für Erfolg.
In der Gründungsberatung und Strategieberatung nutze ich diese Analyse seit Jahrzehnten. Sie gehört zu den Standardwerkzeugen, die Banken, Investoren und Förderinstitute in jedem Businessplan erwarten.
Die 5 Kräfte nach Porter im Detail
1. Wettbewerbsintensität der Branche
Was bedeutet das? Wie hart kämpfen bestehende Wettbewerber um Marktanteile? Je mehr Anbieter mit ähnlichen Produkten oder Dienstleistungen um dieselben Kunden konkurrieren, desto intensiver der Wettbewerb – und desto geringer Ihre Gewinnmargen.
Praxisbeispiel Friseur:
In einer durchschnittlichen Stadt gibt es oft Dutzende Friseursalons. Die Leistungen sind ähnlich, der Preisdruck ist hoch. Wettbewerbsintensität: Stark (1-2)
Lösung: Spezialisierung (z.B. Bio-Friseur, Barbershop) oder besonderes Ambiente schaffen Differenzierung.
Praxisbeispiel IT-Dienstleister:
Spezialisierte IT-Sicherheitsberatung für Handwerksbetriebe – eine Nische mit wenigen Anbietern. Wettbewerbsintensität: Moderat (3)
2. Verhandlungsmacht der Kunden
Was bedeutet das? Wie stark können Ihre Kunden Preise und Konditionen beeinflussen? Wenn Sie von wenigen Großkunden abhängig sind oder Ihre Kunden leicht zu Wettbewerbern wechseln können, ist deren Verhandlungsmacht hoch.
Praxisbeispiel Kosmetikstudio:
Viele Privatkunden, geringe Wechselkosten, aber persönliche Bindung durch Vertrauen. Verhandlungsmacht: Moderat (3)
Strategie: Kundenbindung durch Qualität, persönliche Betreuung und Stammkunden-Programme stärken.
3. Verhandlungsmacht der Lieferanten
Was bedeutet das? Wie stark können Ihre Lieferanten Preise und Konditionen diktieren? Wenn Sie auf spezielle Rohstoffe oder Dienstleistungen angewiesen sind und es nur wenige Lieferanten gibt, steigt deren Macht.
Praxisbeispiel Friseur:
Viele Anbieter von Haarpflegeprodukten, leicht austauschbar. Verhandlungsmacht: Schwach (4-5)
Praxisbeispiel IT-Dienstleister:
Abhängigkeit von Microsoft, SAP oder anderen Software-Anbietern kann hoch sein. Verhandlungsmacht: Stark bis moderat (2-3)
4. Bedrohung durch Ersatzprodukte
Was bedeutet das? Wie leicht können Kunden auf alternative Lösungen ausweichen? Technologischer Wandel oder neue Geschäftsmodelle können etablierte Angebote schnell obsolet machen.
Praxisbeispiel Taxi vs. Uber:
Klassische Taxis wurden durch Ride-Sharing-Dienste massiv unter Druck gesetzt. Bedrohung: Sehr stark (1)
Praxisbeispiel Kosmetikstudio:
Persönliche Dienstleistungen sind schwer zu ersetzen – Home-Treatments sind keine echte Alternative. Bedrohung: Schwach (4-5)
5. Bedrohung durch neue Wettbewerber
Was bedeutet das? Wie leicht können neue Anbieter in Ihren Markt eintreten? Geringe Eintrittsbarrieren (niedrige Investitionen, keine Zulassungen) bedeuten: Jederzeit können neue Konkurrenten auftauchen.
Praxisbeispiel Online-Shop:
Geringe Startkosten, keine physischen Standorte nötig. Bedrohung: Sehr stark (1)
Strategie: Starke Marke, Kundenbindung und einzigartige Positionierung als Schutz.
Praxisbeispiel Handwerk (Elektriker):
Meisterbrief erforderlich, hohe Investitionen in Werkzeug und Fahrzeuge, Versicherungen. Bedrohung: Moderat (3)
Warum ist diese Analyse für Ihren Businessplan unverzichtbar?
Keine rosarote Brille: Sie sehen Chancen und Risiken klar und können fundierte Entscheidungen treffen.
Wo ist Ihr Platz im Markt? Welche Nische können Sie besetzen? Die Analyse zeigt es Ihnen.
Erkennen Sie Bedrohungen frühzeitig und entwickeln Sie Gegenstrategien, bevor es zu spät ist.
Banken und Investoren erwarten diese Analyse. Sie zeigt: Sie haben Ihren Markt verstanden.
Aus 30 Jahren Erfahrung kann ich sagen: Gründer, die ihre Branche mit Porter's Five Forces analysiert haben, treffen bessere strategische Entscheidungen, vermeiden teure Fehler und haben höhere Erfolgsquoten. Diese Analyse ist kein akademischer Luxus – sie ist ein praktisches Werkzeug, das Ihnen Zeit, Geld und Nerven spart.
Interaktives Tool: Ihre Branchenstrukturanalyse
Bewerten Sie jetzt die fünf Wettbewerbskräfte in Ihrer Branche. Nutzen Sie eine Skala von 1 bis 5:
1 = Eher stark (ungünstig für Sie – hoher Druck)
5 = Eher schwach (günstig für Sie – geringer Druck)
| Komponenten der Branchenstruktur | Ausprägung | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| 1 Eher stark |
2 | 3 | 4 | 5 Eher schwach |
|
| Wettbewerbsintensität der Branche | |||||
| Verhandlungsmacht der Kunden | |||||
| Verhandlungsmacht der Lieferanten | |||||
| Bedrohung durch Ersatzprodukte | |||||
| Bedrohung durch (neue) Wettbewerber | |||||
Ihre Branchenanalyse:
Tipp: Speichern Sie Ihre Auswertung als Bild und fügen Sie sie direkt in Ihren Businessplan ein. So dokumentieren Sie Ihre strategische Analyse professionell.
Für wen ist dieses Tool gedacht?
Dieses Tool richtet sich an Gründer, die einen fundierten Businessplan erstellen wollen, an Unternehmer, die ihre Marktstrategie überprüfen möchten, und an Berater, die mit Kunden an strategischen Fragen arbeiten. Besonders wertvoll ist die Analyse vor wichtigen Investitionsentscheidungen oder bei der Entwicklung neuer Geschäftsfelder.
Die Branchenstrukturanalyse ergänzt perfekt Ihren psychografischen Kunden-Avatar und Ihr Unternehmensleitbild – gemeinsam bilden diese drei Elemente das strategische Fundament Ihres Geschäftsmodells.
Ihre Branchenanalyse als Grundlage für strategische Entscheidungen
Porter's Five Forces sind mehr als ein Kapitel im Businessplan – sie sind ein strategisches Werkzeug, das Ihnen hilft, Ihren Markt wirklich zu verstehen. In meiner 30-jährigen Beratungspraxis habe ich immer wieder erlebt: Unternehmer, die die Kräfte in ihrer Branche kennen, treffen bessere Entscheidungen, positionieren sich klüger und haben langfristig mehr Erfolg.
Ob Sie gerade Ihren Businessplan schreiben, eine neue Geschäftsidee prüfen oder Ihre bestehende Strategie hinterfragen – die Branchenstrukturanalyse gibt Ihnen Klarheit und Orientierung.
Wenn Sie Unterstützung bei der strategischen Analyse Ihres Marktes oder der Entwicklung Ihres Businessplans benötigen, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung. Als erfahrener Unternehmensberater mit 30 Jahren Praxis und über 700 erstellten Businessplänen unterstütze ich Existenzgründer und kleine Unternehmen bei der Entwicklung tragfähiger Strategien.
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Weitere Tipps zur Wettbewerbsanalyse und Businessplan-Erstellung finden Sie auch beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (öffnet in neuem Tab).
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